Lysann Zander studierte zunächst Psychologie an der Humboldt Universität Berlin, der California State University Northridge und der University of California, Santa Barbara. Nach ihrem Diplom-Abschluss 2004 sowie einem einjährigen Aufenthalt an der City University New York (Graduate Program Experimental Psychology) wechselte Frau Zander 2006 als Doktorandin an die Freie Universität Berlin, wo sie 2010 mit der Dissertationsschrift Perceptions of Ability and Availability of Help among Classmates - Does Having a Migration Background Matter? promoviert wurde. In der Folge war sie an der FU Berlin wissenschaftliche Mitarbeiterin am Arbeitsbereich Schul- und Unterrichtsforschung und übernahm dort auch die Leitung des BMBF-Projekts „Der Einfluss musisch kreativer Projekte auf die schulische Entwicklung von Jugendlichen“. 2015 erwarb Frau Zander die Venia Legendi für Psychologie mit der publikationsbasierten Habilitationsschrift „Sage mir, mit wem du umgehst...“ Reziproke Zusammenhänge zwischen Selbstwahrnehmung, Merkmalen Anderer und Beziehungen zu Anderen in Lernkontexten. 2018 erfolgte schließlich der Ruf auf die Professur für Empirische Bildungsforschung (W3) am Institut für Erziehungswissenschaft der Leibniz Universität. Seit 2015 ist Prof. Zander zudem Lecturer für Social Psychology an der New York University (Campus Berlin).
In ihrer Lehre und Forschung widmet sich Prof. Zander vor allen Dingen Fragen der Heterogenität von Klassenzimmern in Bezug auf identitätsrelevante Aspekte wie ethnische Gruppenzugehörigkeit, kulturelle Herkunft oder sozioökonomischen Status. Mit ihrem interdisziplinären Ansatz an der Schnittstelle von Erziehungswissenschaften und Psychologie erschließt Frau Zander dabei Ursachen für systematische Unterschiede und Ungleichheiten in Bezug auf schulische Leistungen, erreichte Bildungsabschlüsse oder gewählte Studiengänge. Ein weiteres Augenmerk von Prof. Zanders Ansatz der empirischen Bildungsforschung liegt dabei auf der Überführung der analytischen Beobachtungen in pädagogische Praxis: Verstärken sich bestehende Ungleichheiten, wenn sich ‚gleich und gleich’ im Klassenzimmer gerne gesellt, nicht nur freundschaftlich, sondern beispielsweise auch, um sich fachlich auszutauschen? Wie lässt sich bestehende Heterogenität im Klassenraum besser nutzen? Die Bearbeitung dieser Fragen durch Prof. Zander und ihr Team am Arbeitsbereich Empirische Bildungsforschung führt zu spannenden und höchst relevanten Ergebnissen.
Die Philosophische Fakultät begrüßt Lysann Zander sehr herzlich als neue Studiendekanin und wünscht ihr viel Erfolg für das Amt!