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Forschungsprojekt CROSSJET als Teil der neuen Förderlinie "Change! Fellowships"

Forschungsprojekt CROSSJET als Teil der neuen Förderlinie "Change! Fellowships"

VolkswagenStiftung fördert interdisziplinäres Projekt zur gerechten Energiewende unter Leitung von Dr. Javier Lastra-Bravo

Ein neues, international ausgerichtetes Forschungsprojekt an der Philosophischen Fakultät widmet sich einem der zentralen Widersprüche der globalen Energiewende: Wie kann der Übergang zu „sauberer“ Energie gerecht gestaltet werden?

Das Projekt CROSSJET („At the Crossroads of Global Just Energy Transition: EU’s Lithium Policy and Its Impact on Indigenous Communities in South America’s Lithium Triangle“) wird im Rahmen der neuen Förderinitiative Change! Fellowships der VolkswagenStiftung gefördert. Unter der Leitung von Dr. Javier Lastra-Bravo vom Institut für Soziologie der LUH erhält das Forschungsvorhaben über fünf Jahre hinweg rund 1,95 Millionen Euro, um ein interdisziplinäres Team aufzubauen und die globalen Dynamiken rund um Lithiumabbau und Energiewende zu erforschen.

Die Change! Fellowships unterstützen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich aktiv in gesellschaftliche Transformationsprozesse einbringen und eng mit Partnerinnen und Partnern außerhalb der Wissenschaft zusammenarbeiten. Zentrale Voraussetzung ist eine transdisziplinäre Herangehensweise, die wissenschaftliche Erkenntnis mit gesellschaftlicher Praxis verbindet und die Perspektiven lokaler Akteure und Zivilgesellschaft systematisch einbezieht. 
Das Projekt CROSSJET läuft von 2025 bis 2030 und untersucht die sozialen, kulturellen und ökologischen Auswirkungen der europäischen Lithiumpolitik in Chile, Argentinien und Bolivien – den drei Ländern des sogenannten „Lithium-Dreiecks“. Ziel ist es, zu verstehen, wie lokale Gemeinschaften, insbesondere indigene Gruppen, auf den wachsenden globalen Rohstoffbedarf für Batterien und Elektrofahrzeuge reagieren und welche neuen Formen von Widerstand, Kooperation und kulturellem Wandel daraus entstehen.

„Lithium gilt als Schlüsselelement für die Energiewende – doch seine Gewinnung führt häufig zu Wasserknappheit, Umweltzerstörung und sozialen Konflikten“, erklärt Dr. Lastra-Bravo. „Unser Projekt will Wege aufzeigen, wie internationale Energiepolitik, Menschenrechte und lokale Perspektiven besser miteinander in Einklang gebracht werden können.“

CROSSJET vereint Forschende aus Soziologie, Anthropologie und Politikwissenschaft. Neben empirischer Feldforschung in Südamerika werden auch europäische Politiken und Lieferketten untersucht. Das Projekt ist am Arbeitsbereich „Umweltsoziologie und Globale Transformation“ des Instituts für Soziologie angesiedelt und stärkt die internationale Sichtbarkeit der Universität im Bereich sozial-ökologischer Transformationen.